© Kai Pohl
Der Schluss des Gedichts „Manchmal mit Lili Marleen“
von
Jörg Fauser lautet: „Regen und Whisky und
Winternebel im
Park/ Nachmittage in der Interzone der
Infernos/ allein mit
dem Radio und weit weg mit
Erinnerungen/ und manchmal mit
Lili Marleen“
Kunst von Kai Pohl
inseriert: 19.10.24
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Nachmittage in den Interzonen des Infernos
nach Jörg Fauser
Sind Menschen schlaue Tiere
oder doch nur eine invasive Art?
Schlangenfrau am Strand
auf Alligator, der mit ’nem
Schneebesen Erinnerung auskehrt –
das wär’ wie ’n Jever in Flensburg
oder ’n Holsten in Lübz zu verplempern.
Stunde um Stunde
bläst die Sonne zum Tag,
zum Tag nach dem großen Desaster,
dieser Chance für einen Neustart
in der Stadt der Bärendienste.
Die Sonne,
der große Sehkraftzersetzer,
bläst kontinuierlich zum Sturm
auf die reichlich vorhandene,
chronisch dröge Verknotigung
in dem vergleichsweise wenig
durchgekneteten Debattenraum
zwischen Rabatten & Tatsachen,
von wo aus Knöterich kühn
zur Traufkante klimmt, wo
der eine oder andere Kröterich
zart in der Grillasche glimmt.
Sind Menschen schlaue Tiere
oder doch nur eine invasive Art,
die reinplatzt in den Lauchsalat
und droht, inmitten magischer
Prozesse, ganz ohne animalischen
Geist, abzuheben auf der Strecke
zwischen Schlachthof & Friedhof?
Zwischen Friedhof & Schulhof
dudelt Großstadtsound seine
Young-Urban-Lieder, beim Basteln,
„allein mit dem Radio“ …
Eine Botschaft zu basteln
aus dem Schutt der Gesellschaft,
dem Schrott einer Seilschaft, die
wie geschmiert sich erhob
aus künstlicher Saat
mit der Unart, ihren Unrat
in der Landschaft zu verteilen.
Zur Hölle mit jeglicher Raserey
hin zum Ende der Raumzeit!
Der Krieg ist nur eine Falle
und Mensch nicht Auge, vielmehr
Blender der Natur, beim Schlendern
in den Alpen mit Pistolius,
beim Wandern durch die Anden
anderen die Lichter auszuknipsen
oder abzufahr’n auf kirre Marskanäle!
Bleibe auf dem Venushügel,
feiere, falls das Schneetreiben
ausbleibt, mit Gerda auf Kreta
das Jubiläum von Interstellar,
tausche die Granaten der Garanten
gegen Knabberkram aus Krabbenmark,
die Uckermark gegen „Du kannst mich mal!“,
den Anti-Ural gegen ein Achtel Uranus,
Agrarwüste gegen urbane Steppe,
Feta-Schismen für Cafétisch-Heloten
gegen Samen von Asseln & Pappeln,
Textexperimente im Piranhabecken
gegen Caipirinha an der Tex-Mex-Bar,
ortlose Worte gegen wortlose Orte;
begehre die Mystik des Himalaya
vom Hochplateau bis zur Metaebene,
Rolltreppenauf- & -abgesänge von Meta
Krüger-Meyer-Müller-Schneider-Schulze …
Wer war oder ist gleich noch META?
Die Marx-Engels-Tiefpreis-Ausgabe:
Alles über den Wert –
so gut wie nichts über die Lage …
Vorderhand wird ein Pott Porree
an der wandernden Jurte vorbeigetragen.
Galaktische Geschenkgutscheine!
Mit dem Klavier zu den Sternen!
Da steppt Monetheus, da kreuzt
Doktor No die Magie der Nacht
mit seiner adipösen Gier nach Macht.
Das Goldene Zeitalter ist eröffnet:
Schafzucht & Anbau von Pak Choi
auf der erdabgewandten Seite des Mondes!