♦  Letzter Eintrag
07.05.24   19:47:45

Der kleine Napoleon hat aus der Geschichte nichts gelernt!


Westliche Truppen in der Ukraine: Wahnsinn als Methode.

Es ist ein Spiel mit dem Feuer, mit dem Leben von Millionen: Frankreichs Präsident Emmanuel Macron will sich weiter die Möglichkeit zum Einsatz westlicher Truppen in der Ukraine offenhalten. Mit dieser Androhung der Aufgabe der roten Linie zu einer direkten Konfrontation zwischen der Nato und Russland will Putin-Versteher Macron der Atommacht zeigen, wo der Hammer hängt.
Die widersprüchlichen Reaktionen auf diesen Vorstoß im eigenen Lager passen in das vom Franzosen betonte Konzept der strategischen Mehrdeutigkeit: das Nein aus Rom und Berlin ebenso wie das Jein der Polen. Ein weiteres bisher nach außen vertretenes Tabu kippte der britische Außenminister David Cameron mit seiner Carte blanche für Kiew, mit den gelieferten Waffen auch Ziele in Russland selbst anzugreifen.
Die vom Kreml postwendend angesetzte Atomwaffenübung ist eine Reaktion auf die Äußerungen der beiden Politiker. Auch sie folgt der Logik militärischer Eskalation und soll signalisieren: Solche Kampftruppen in der Ukraine würde Russland als existenzielle Bedrohung ansehen. Auch die Einbestellung der Botschafter Frankreichs und Großbritanniens demonstriert den Spannungsgrad, und erst recht die Drohung mit Angriffen auf britische Militärziele – inner- und außerhalb der Ukraine!
Die Idee, mit der Grande Armée anzurücken, weil Kiew das Kanonenfutter ausgeht, ist eine Gefahr für die Sicherheit ganz Europas. Nachdem die Siegfriedens-Politik gescheitert ist, tritt Macron die Flucht nach vorn an. Dabei ist es allerhöchste Zeit für einen Plan B, der auf ein Einfrieren des Konflikts setzt. [ND/ Steiniger ]



© sc.HAPPY Grossansicht, Zurück zur Gesamtübersicht #artdisc.org Mediathek

IL POSTINO


Kunst von sc.Happy
inseriert: 09.06.19
Hits: 1508


artdisc.org Media Bild

Dann sind wir da und der Ort, von dem ich dachte, er sei nur ein paar Hütten um eine Telefonzelle herum groß, entpuppt sich als eine stattliche Ansammlung von mehreren schönen Häusern. Die Telefonzelle, ausrangiert und ihrer Innereien beraubt, wird von uns bestaunt. Fünfhundert Leute wohnen hier noch, und alle wissen sie von Pablo Neruda und dem Briefträger Mario, der dem berühmten Mann die Post bringt. Er soll ihm dafür beim Verfassen eines Liebesbriefes behilflich werden. Die Worte sollen wie Blüten duften, das Herz von seiner Beatrice höher schlagen lassen. Der Meister klärt den Postmann ein wenig über die Geheimnisse der Poesie auf, beim Briefschreiben hilft er ihm nicht. Also behilft der Briefträger sich mit den geklauten Zeilen des Meisters und erobert die Angebetete für sich. Sie heiraten, Neruda ist ihr Trauzeuge. Dann geht Neruda nach Chile zurück und Mario fängt mit dessen zurückgelassenem Tonband Meeresrauschen, Windspiele, Glockengeläut ein. Das schönste Geschenk, schreibt der Dichter von Zuhause aus, das ihm je im Leben gemacht worden sei. Ich liebe Massimo Troisi, der den Briefträger so großartig spielt, und trauere um ihn und seinen plötzlichen Tod. Später hat er gesagt, wollte er sich am Herzen operieren lassen, erst wenn der Film im Kasten wäre. Am letzten Filmtag bricht er zusammen, erleidet einen Herzanfall, stirbt nur Stunden später, gerade einmal einundvierzig Jahre jung. Es ist heiß. Das Meer glitzert blutorangerot. Die Sonne ist ein Eierkuchen am Himmel. Wir gehen herum und überall sind Kapernblüten in ihrer filigranen Schönheit zu bewundern. Weiße Büschel aus hauchdünnen fleischlichen Röhrchen, Feuerquallen in der Ostsee ähnlich, so sehen sie aus. Alles zu heiß für mich. Ich schimpfe und zetere und setze mich hin. Lauf du für mich weiter, rufe ich einem Feldhase nach, der vor meinen Füßen aufspringt, in Zickzacklinie davon hoppelt.