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20.03.23   17:32:14

Die Prinzipien der US=NATO Kriegspropaganda


1. Wir wollen den Krieg nicht
2. Das gegnerische Lager trägt die alleinige Verantwortung für den Krieg
3. Der Führer des gegnerischen Lagers ist ein Teufel
4. Wir kämpfen für eine gute Sache, nicht für eigennützige Ziele
5. Der Gegner kämpft mit unerlaubten Waffen
6. Der Gegner begeht mit Absicht Grausamkeiten. Wenn uns Fehler unterlaufen, dann nur versehentlich
7. Unsere Verluste sind gering, die des Gegners aber enorm
8. Die Künstler und Intellektuellen unterstützen unsere Sache
9. Unsere Mission ist heilig
10. Wer unsere Berichterstattung in Zweifel zieht, ist ein Verräter


Jon Tirman nennt erschreckende Zahlen.
In Korea seien Schätzungen zufolge während dreier Kriegsjahre drei Millionen Menschen gestorben, rund die Hälfte unter ihnen Zivilisten – eine Folge der Bevölkerungsdichte auf der koreanischen Halbinsel und der häufig wechselnden Kriegsfronten. Der Krieg in Vietnam und dessen Ableger in Laos und Kambodscha waren dem Politologen des renommierten Massachusetts Institute of Technology (MIT) zufolge noch tödlicher: Laut ähnlichen Annahmen mehrerer Forscher starben in Vietnam zwischen 1,5 und 3,8 Millionen Zivilisten und Bewaffnete, in Kambodscha zwischen 600 000 und 800 000 Menschen und in Laos rund eine Million. Zwei wissenschaftliche Untersuchungen schätzten 2006 die Zahl der Toten im Irak auf zwischen 400 000 und 650 000 und jene der Opfer in Afghanistan auf rund 100 000. Libyen, Syrien, Somalia, Bosnien und zig andere ...



© Iron Henning Grossansicht, Zurück zur Gesamtübersicht #artdisc.org Mediathek

Henning Rabe: Regenrausch und Opium - Im Hochland von
Laos. 172 Seiten


Kunst von Iron Henning
inseriert: 22.04.12
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Aus dem Inhalt: Nocturne / Kinop in Phongsaly / Penderecki und die wilden Pferde / Zornige Wasser / Das Ohr des Sozialismus / Stalker / Tempeldisco in Muong Sing.

Der Tourist ist extraterritorial wie ein Landstreicher, aber im Gegensatz zum Landstreicher erlebt er seine Extratorrialität als ein Privilegium und als Unabhängigkeit, als das Recht, frei zu sein und zu wählen. (Zygmunt Baumann, Postmodern Ethics)

Der Autor nimmt uns mit auf eine unterhaltsame, teilweise sehr abenteuerliche Reise durch ein wenig bekanntes, feuchtwarmes, stilles Land: in die sozialistische Republik Laos. Während in den verschlafenen Städten am Mekong die Theorien der alleinregierenden Parteiführung mit den Ideen von Profit und ausländischen Investitionen abgeglichen werden, stellen sich den Bewohnern des nördlichen Hochlandes wesentlich existentielle Überlebensfragen.
Auf Trucks, umgebauten klapprigen LKWs, dem Fahrrad und äusserst fragilen Flussbooten hat der Autor die Region allein durchquert und Einblicke in einen ernüchternd kargen Alltag der Bewohner gewonnen. Er drang in den nördlichsten Zipfel des Landes und in das Goldene Dreieck vor, besuchte die Dörfer verschiedener kleiner Volksgruppen und schildert fotorealistisch und humorvoll die Begegnung mit Gesellschaften, die sich nur den Zyklen des Regens und des Opium-Anbaus verpflichtet fühlen.
***
Ich gehe in ein altes einstöckiges Schulgebäude, die Schüler haben die Klassen schon verlassen. Vier Klassenräume. Türen gibt es nicht. Die Stühle ohne Lehnen. Grob gehobelte Schulbänke in Zweierreihen. Die mit Kreide vollgeschriebene Tafel, auf der ich zwischen den - dem geheimnisvollen alten Thai-Alphabet entstammenden - Schriftzeichen die in arabischen Zahlen geschriebene Jahreszahl 1917 sehe.
Heute wurde also die russische Revolution durchgenommen. Das verwundert mich zuerst über die Massen - obwohl es eigentlich gar keinen Grund dafür gibt, denn in diesem Land, in dem so lange uneingeschränkt der greise Regierungschef herrscht und der Sozialismus Staatsdoktrin ist, wird diese historische Phase unumstösslich zum Geschichtsunterricht gehören.

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